Combo Breaker, eines der meistgefeierten Kampfspielturniere des Jahres, ist weit und breit als Riesenfeier der Kampfspielkultur bekannt. Das Turnier wartet mit nervenzerreißenden Wettkämpfen auf, die mehrere Titel umfassen. Street Fighter V: Arcade Edition war hierbei als viertes Premier-Event der Capcom Pro Tour vertreten und ging am letzten Maiwochenende in einem spannungsgeladenen Kräftemessen über die Bühne.
Die Rückkehr von Punk ‚Da Gawd‘
Dem Auftakt zu Combo Breaker war eine beeindruckende Siegesserie des SFV-Ausnahmetalents Victor ‚Punk‘ Woodley vorausgegangen, dessen Gewinnsträhne bei der CPT 2017 bereits ähnlich hohe Wellen geschlagen hatte. Nachdem er die Finalrunde, das allererste Premier-Event der Saison 2019, gewonnen hatte, sicherte sich Punk bei den NorCal Regionals im Kampf gegen Hajime ‚Tokido‘ Taniguchi den 2. Platz – aber damit hatte er noch nicht genug. Dank seines Wettbewerbsgeists flog Punk nach Lyon, Frankreich, um bei The Mixup den Sieg nach Hause zu holen. Diese Leistung sicherte ihm mit einer stolzen Menge an Ranglistenpunkten die Spitzenplatzierung in der CPT-Bestenliste.
Trotz dieser bedeutenden Siege war Punks Wettbewerbsgeist nicht immer so stark und ungebrochen. Seine erbitterte Rivalität mit Tokido, einem der beständigsten Spieler in SFV, führte dazu, dass seinem ehrgeizigen Eifer bei der EVO 2017 ein herber Dämpfer verpasst wurde, als er Tokido in der großen Finalrunde in einem historischen Satz unterlag. Es schien, als hätte Tokidos Sieg bei der EVO Championship Punk ordentlich aus der Bahn geworfen. Obwohl er 2018 insgesamt eine recht erfolgreiche Saison spielte, war ‚The Alpha‘ einfach nicht ganz er selbst und Punks Fans waren gespannt auf seine Leistungen in der Saison 2019.
Seitdem hat Punk ein großes Comeback abgeliefert und überall, wo er auftauchte, rollten die Köpfe – aber er ist bei Weitem nicht der Einzige, der von der Evolution Championship Series zu dem Spieler gemacht wurde, der er heute ist.
Die EVO Championship-Leistung von Problem X
Benjamin ‚Problem X‘ Simon aus dem Vereinigten Königreich war bereits seit einiger Zeit ein bekanntes Gesicht in der Wettkampfszene – aber in der Saison 2018 gelang dem Spieler der Durchbruch bei SFV, als er drei Ranglistenevents gewann und sich bei vier weiteren Turnieren Spitzenplatzierungen sicherte. Das war allerdings bei Weitem nicht der größte Erfolg von Problem: Dieser ereignete sich in einer elektrisierenden großen Finalrunde bei der EVO 2018.
Im Duell mit Tokido fuhr Problem – ähnlich wie Punks Serie gegen den Profispieler im Jahr 2017 – einen gewaltigen Sieg gegen den Vorjahresgewinner des Turniers ein, sowohl für das Vereinigte Königreich als auch für seinen Main M. Bison. Dieser hatte die EVO noch nie zuvor bei einem Haupttitel der Street Fighter-Reihe gewonnen. Nachdem er seiner Region diese Meisterschaft gesichert hatte, schaltete Problem in der Saison 2018 auch weiterhin Spieler aus – aber das war noch lange nicht das Ende seiner Wettbewerbstour.
Kämpf dich an die Spitze
Im Duell mit Tokido fuhr Problem – ähnlich wie Punks Serie gegen den Profispieler im Jahr 2017 – einen gewaltigen Sieg gegen den Vorjahresgewinner des Turniers ein, sowohl für das Vereinigte Königreich als auch für seinen Main M. Bison. Dieser hatte die EVO noch nie zuvor bei einem Haupttitel der Street Fighter-Reihe gewonnen. Nachdem er seiner Region diese Meisterschaft gesichert hatte, schaltete Problem in der Saison 2018 auch weiterhin Spieler aus – aber das war noch lange nicht das Ende seiner Wettbewerbstour.
Der Profispieler Tokido, gefeiert als einer der beständigsten Spieler in SFV:AE, wurde bereits früh von Saul ‚MenaRD‘ Segundo, dem Capcom Cup-Champion des Jahres 2017, aus dem Rennen geworfen. Er fand sich in der Verlierergruppe wieder und schied schließlich nach einer Niederlage gegen Alan ‚Nephew‘ Sun, den Kapitän von Team Frost aus der Street Fighter League, aus dem Turnier aus. Am Ende belegte Tokido den 65. Platz. Masahiro ‚Machabo‘ Tominaga, der Champion aus Battle Arena Melbourne 11, interpretierte dieses Motto auf seine Weise. Er setzte seine Siegesserie fort und erreichte bei Combo Breaker die Gruppe der 8 besten Spieler. Erst eine Woche zuvor hatte er sich den Sieg bei einem Ranglistenlistenevent gesichert.
Machabo war allerdings nicht der einzige Außenseiter unter den besten 8: Derek ‚iDom‘ Ruffin, Teilnehmer bei der Street Fighter League, war nach einem intensiven und knappen Spiel gegen MenaRD, bei dem der ehemalige Capcom Cup-Champion nach seiner Niederlage aus dem Turnier ausschied, ebenfalls mit von der Partie. iDom hatte sich durch die Street Fighter League: Pro US-Turnierserie hochgelevelt und war neben Belgiens Houmaid ‚Takamura‘ Rabie mit seinem starken Akuma einer der Publikumslieblinge des Wettbewerbs.
Wie die Gruppe der 8 besten Spieler zu Fall gebracht wurde
Sowohl Takamura als auch iDom lieferten sich erbitterte Kämpfe. iDom wurde schließlich von Machabo aus dem Turnier geworfen und Takamura schied nach einer Niederlage gegen Haitani aus, der sich ebenfalls auf Akuma spezialisiert hat. Machabo selbst lieferte in der Gruppe der 8 besten Spieler eine Mustervorstellung ab und warf nicht nur iDom und den Capcom Cup-Champion aus dem Jahr 2018, Gachikun, aus dem Turnier, sondern schickte auch Haitani ins Finale der Verlierer.
Während die Fans alle Kämpfer in der Gruppe anfeuerten, machten sich die Zuschauer auch Gedanken darüber, welches Schicksal wohl Punk in der Gruppe der 8 besten Spieler erwarten würde. Würde es ihm gelingen, seine Siegesserie fortzusetzen und sich den vierten Premier-Event-Titel der Saison zu sichern, oder würde er sich geschlagen geben müssen und den Sieg einem seiner Gegner überlassen?
Punk trat schließlich im Finale der Gewinner gegen Problem X an, nachdem er Gachikun in einem überlegenen Lauf mit 3 zu 0 geschlagen hatte. Problem entschied sich für seinen altbewährten Main M. Bison. Problem hat verlauten lassen, dass ihm diese Rolle angeblich nicht liegt, und dies sollte sich durch Punks souveränen Sieg über den Shadaloo-Diktator, bei dem der Satz ebenfalls 3 zu 0 endete, bewahrheiten.
Ich zeig dir die Klassenunterschiede zwischen uns!
Trotz seiner Niederlage war Problem noch nicht ganz aus dem Rennen und der EVO-Champion kämpfte sich nach seinem Sieg über Machabo zurück in die große Finalrunde. Dort trat er erneut gegen den Spieler an, der ihn in die Verlierergruppe befördert hatte – doch diesmal entschied sich Problem nicht für Bison, sondern für Abigail, eine starke zweite Option, die der Profispieler bereits in mehreren Turnieren eingesetzt hat.
Es schien, als hätte Problem den Sieg bereits in der Tasche. Sein unerwartetes Ausweichen auf Abigail hatte scheinbar Wirkung auf Punk, als er diesen in einem spektakulären Comeback mit 3 zu 0 abfertigte. Allerdings gibt Punk nicht so leicht auf und es hatte den Anschein, als hätte er das Duell „Abigail vs. Karin“ mit Bedacht gewählt. Punk schaffte es, das Blatt ein zweites Mal zu wenden: Er besiegte Problem X mit 3 zu 0 und sicherte sich den Titel Combo Breaker-Champion 2019.
Wie geht es jetzt für ‚The Alpha‘ weiter?
Diesen Sieg mit eingerechnet, hat Punk nun drei der vier Premier-Events der Capcom Pro Tour 2019 gewonnen. Die einzige Ausnahme war ein zweiter Platz nach einer Niederlage gegen seinen ewigen Rivalen Tokido. Seine Fans und Spielerkollegen haben die aktuelle Serie von Punk, der sich – abgesehen von seiner Niederlage bei der EVO – von seinem üblichen frechen Grinsen und seinem Schwung aus der bisherigen Saison bis hierhin hat tragen lassen, bereits mit der Saison 2017 verglichen, die ihm seinen Durchbruch bescherte.
Taipei Major und CEO stehen kurz bevor und so hat Punk noch zwei weitere Premier-Events vor sich, bevor er bei der EVO erneut sein Können unter Beweis stellen kann. Was wird in den kommenden Monaten aus dem jungen Profispieler werden? Wird er sich in der Zwischenzeit noch einen weiteren Premier-Titel sichern und seine Serie fortsetzen? Wird er es wieder unter die 8 besten Spieler der EVO schaffen und die Chance haben, auf derselben Bühne, auf der er zuvor seine schmerzlichste Niederlage erlitt, gegen seinen ewigen Dämon anzutreten? Das wird die Zukunft zeigen, wenn die Saison 2019 in die Sommermonate geht und die CPT sich als Nächstes für eine weitere Kampfrunde nach Taiwan aufmacht.